Die große Synkope
Dieses war wohl die fruchtbarste
Zeit in seine Maler-Existenz. Sie war zugleich der einzige Abschnitt in seinem bisherigen Werk, der etwas länger dauerte als die übri-
gen Phasen, die jeweils ziemlich zuverlässig drei bis fünf Jahre in Anspruch nahmen, bevor sie von einer neuen Entwicklung abgelöst wurden; dagegen stehen sieben Jahre Irland. |
Die zweite Hälfte des Irland-Aufent-
halts war die große Zeit der Vani-
tas-Stilleben. Sie erinnern an die Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz, indem sie die Spuren und Reste unseres Daseins doku-
mentieren: Der Totenschädel, die zerborstene Uhr, die verloschene Kerze, deren Rauch noch aufsteigt, das zugeschlagene Buch mit den Weisheiten des Abendlands, die ausgetrunkene Flasche. Das sind die Zeichen unserer Vergänglich-
keit. |
Das Haus in Cappoquin wurde aufgegeben, verkauft War es zuviel der Stille gewesen? Zu wenig Dialog? Der Himmel hängt tief in Irland. |
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The Pilgrim , Öl, 1977
Der Pilger ist zwar angekommen - der Pilgerstab ist beiseite gestellt - aber er ist nicht zu Hause; das zerfallene Gemäuer mit Geschichte lädt zum Betreten ein, der Torbogen trägt schon seine Initialen, doch ist der einzige enge Raum von einer riesi-
gen, in den Himmel ragenden Säule verstellt; verstellt vom Symbol der eigenen Kultur.
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